Viele neue Ideen für die Übungsstunden konnten 100 Teilnehmende beim 15. Tuju-Forum sammeln. Im Anschluss war auch der Gaujugendturntag sehr gut besucht. Von 69 Vereinen, die über 12.000 Kinder und Jugendliche im Turngau Staufen repräsentieren, kamen 41 Vereine mit 62 Delegierten zum Gaujugendturntag, um die Arbeit in der Turngaujugend mitzugestalten und sich auszutauschen.
Zum 15. Mal trafen sich zunächst bei einem gemeinsamen Frühstück die Übungsleiterinnen und Übungsleiter, wie schon 2024 wieder in der Dorfwiesenhalle in Schlierbach. Sie konnten sich dabei kennenlernen und ihre Meinungen zu aktuellen Entwicklungen austauschen.
Danach starteten fünf parallel laufende Workshops in der Dorfwiesenhalle und in der Sporthalle Bergreute, bei denen Mitmachen ausdrücklich gefordert war. Eine Teilnehmerin strahlte über das ganze Gesicht: "Das ist das schönste am Tuju-Forum: nochmals selbst Kind sein!"
In den Workshops zum Gerätturnen standen bei Andrea Krauß Üben, Austausch und gegenseitige Unterstützung im Mittelpunkt. Nicht jeder Übungsleiter ist vom Fach und war an Hilfestellung und dem methodischen Aufbau von Elementen im Gerätturnen interessiert.
Auch der Übungsaufbau in Leichtathletik für das richtige Laufen und Werfen mit Axel Jentsch als Referent begeisterte die Teilnehmer. So konnten die Teilnehmenden reichlich Ideen und Material für das anstehende Trainingsjahr mitnehmen.
Mit verschiedenen Spielformen und “Trockenen Schneebällen”, einer Marke von DieWasserschwimmer UG, füllte Felix Burmeister ohne Probleme den eineinhalbstündigen Workshop.
Dass man auch eine Turnhalle in einen „Escaperoom“ verwandeln kann, zeigte Sonja Unseld. Knifflige Stationen waren im Team zu meistern, die Gleichgewicht und Geschicklichkeit forderten. Auch die Erwachsenen wurden von den Rätseln gefesselt, die in geheimnisvollen Briefen von Station zu Station führten.
Im Workshop “Komm wir spielen Sprachen – gehopst, wie gesprochen”, erklärte Referentin Unseld wie Sprache und Bewegung zusammenhängen und wie Bewegung, insbeson-dere verschiedene Spielformen dies fördern können. „Der Mensch ist nur ganz Mensch, wenn er spielt“ lautete ihr Motto.
Für die Förderung der exekutiven Funktionen wurden bei Stefanie Wanner verschiedene Spielformen geboten. Es ging darum, Denken und Verhalten bewusst zu steuern sowie mit den eigenen Gefühlen kontrolliert umzugehen.
Das Familienprogramm “Turni auf Weltraumreise”, das in Kindergärten und Vereinen zum Einsatz kommt, bindet insbesondere die Eltern mit ein. Das 10-Stunden-Programm kann drinnen und draußen stattfinden. Beim Tuju-Forum wurde von Referentin Wanner jeder Planet sozusagen kurz angeflogen und im Mai 2025 wird es dazu zusätzlich einen ganztägigen Fortbildungs-Workshop für Vereins-Übungsleiter im Kinderturnen geben.
In einem Tanzworkshop vermittelte Corina Rieger wieder zahlreiche neue Ideen, wie Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren das Tanzen kindgerecht beigebracht werden kann. Im Workshop zum Turngau-Flashmob hatte sie dagegen das Ziel, den Übungsleitenden die Choreografie für den Tanz für 2025 zu vermitteln, damit diese ihn wiederum in ihre Übungsstunden mitnehmen. Der Turngau-Flashmob wird jährlich von Corina Rieger entwickelt und kann bei Vereinsfesten und bei den Gau-Kinder- und Jugendturnfesten gemeinsam gezeigt werden.
Das Thema „Ursachen von Aggression im Sport“ beschäftigte die Übungsleiter in einem weiteren Workshop. Christina Carl bot hierzu Lösungsansätze und Bewältigungsstrate-gien. Auch untereinander tauschten die Teilnehmenden Tipps und Erfahrungen aus.
Bei „Ringen und Raufen“ ging es mit Carl dann um die Gestaltung einer passenden Übungsstunde und darum, welche Regeln einzuführen sind und um das Kennenlernen des Körperkontakts durch verschiedene Übungen.
Nach über 4,5 Stunden in Workshops, unterbrochen durch Pausen zum Netzwerken, zeigten sich alle Teilnehmenden, Referenten und Organisatoren sehr zufrieden mit dem Tuju-Forum 2025.
Um 15 Uhr startete dann der Gaujugendturntag, die Delegiertenversammlung der Turngaujugend. Nicole Razavi eröffnete die Versammlung als Präsidentin des Turngaues Staufen und würdigte die herausragende Leistung der Vereine mit ihren vielfältigen wöchentlichen Sport- und Bewegungsangeboten. Mit einem weiteren Anstieg um 1,3% auf nun mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche, die in einem Turn- und Sportverein im Landkreis Göppingen unter Turnen gemeldet sind, bleibt das Turnen mit großem Abstand Spitzenreiter unter den Sportarten. Razavi erinnerte aber auch an die Verantwortung gegenüber diesen Kindern, insbesondere dass Rechte der Kinder auch im Sport gewahrt werden und Kinder vor Missbrauch und Gewalt geschützt werden müssen. Kinder und Eltern sollen weiterhin Vertrauen in ihren Turn- und Sportverein haben können.
Auch der Bürgermeister von Schlierbach, Sascha Krötz, kam gerne wieder zum Gaujugendturntag, nachdem dieser nun zum zweiten Mal in Folge in Schlierbach stattfand. Mit dem Sport- und Schulzentrum bietet Schlierbach sehr gute Rahmenbedingungen für eine so umfangreiche Veranstaltung. Hierzu brauche es aber auch einen rührigen und fleißigen Sportverein, meinte Krötz und zeigte sich stolz, mit dem TSV einen solchen Verein bei sich in der Gemeinde zu haben. Neben dem Vermitteln von Sportarten lernen Kinder in einem Sportverein noch viel mehr, insbesondere Sozialkompetenz und Demokratie. Kinder be-kämen es im Sport hin, in Gruppen zusammenzuleben, egal mit welchem Hintergrund jemand komme. Es wäre laut Krötz daher wünschenswert, dass dies auch die erwachsene Gesellschaft hinbekäme. “Die Engagierten im Sport leisten nicht nur viel im Sport, sondern sie leisten auch viel für die gesamte Gesellschaft” dankte Krötz den Anwesenden.
Der Vorsitzende des TSV Schlierbach, Jochen Sturm, stellte den TSV mit seinen mehr als 950 Mitgliedern vor. Für ihn ist insbesondere wichtig, sich auch außerhalb von Versammlungen zu Vereinsthemen und Herausforderungen austauschen zu können. Nur gemeinsam könne der Sport in der Region weiter gestärkt und die Menschen für den Sport begeistert werden.
Mit den Wahlen konnte sich das Team Jugend für 2025 wieder gut aufstellen. Es konnten sogar zwei neue Engagierte für das Team Jugend gewonnen werden: Rick Betz (Organisationsteam Tuju meets Jump&Fun) und Suse Prahst (Organisationsteam Turnfeste) werden sich künftig im Team Jugend mit einbringen. Nach wie vor arbeitet das Team Jugend ohne einen Jugendvorstand und teilt die Aufgaben auf mehrere Schultern auf.
Sitzungsleiterin Jasmin Buresch gab im Wechsel mit Benno Baumeister und Angela Allmendinger einen Jahresrückblick und informierte auch zu einigen der wichtigen Themen für das Jahr 2025. Zentral ist die Gewinnung von Ausrichtern für die verschiedenen Veranstaltungen. Im Jahr 2024 wurde mit viel Engagement und Kreativität eine Lösung für die Turnfeste gefunden, indem man die beiden Großveranstaltungen auf vier kleinere Veranstaltungen aufgeteilt hatte. Auch für 2025 steht bisher nur die Ausrichtung für eines der beiden Turnfeste fest. Eine Lösungsmöglichkeit sehen die Delegierten für die Zukunft zunehmend in Vereinskooperationen, wie dies vier Uhinger Vereine in diesem Sommer beim Gau-Kinder- und Jugendturnfest für den Bezirk 1 praktizieren werden.
Beim Gaujugendturntag rückte neben vielen organisatorischen Dingen auch der Kinderschutz im Sport in den Mittelpunkt.
Silas Böttcher vom Kreisjugendring stellte die Unterstützungsmöglichkeiten für die Erarbeitung von Kinderschutzkonzepten vor. Ebenso brachte er der Versammlung Informationen zur "Juleica", der Jugendleiter*in-Card, mit. Diese Karte ist unter anderem ein Qualifikationsnachweis für die Arbeit mit Jugendlichen. In 30 Zeitstunden werden die Jugendleitungen umfassend geschult. Gerade auch im Sport nimmt die Bedeutung von Jugendangeboten immer mehr zu und die Karte wird dadurch eine wertvolle Ergänzung.
Insgesamt zeigten sich die Vereine und das Team Jugend, trotz der immer neuen Herausforderungen, mit dem aktuellen Stand der Arbeit für die Turngaujugend zufrieden. Neben Veranstaltungen rundet das Turni-Mobil und, ganz neu, der Turni-Parcours, das Angebot an die Turnvereine und die Kinder und Jugendlichen ab.
Der Turngau Staufen wird mit einem Infostand auch dieses Jahr wieder auf der Gesundheitsmesse VITAWELL am 8./9.2.2025 vertreten sein. Dabei werden als Mitmachstationen auch Sportstacking und eine Bewegungslandschaft für Kinder, mit ausgewählten Geräten aus dem Turni-Mobil, angeboten.